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April
Hohe Mieten und niedrige Löhne, so sieht Berlin für sehr viele seiner Bewohner_innen im Jahr 2015 aus.

Die Immobilienbesitzer behaupten in ihrem Zentralorgan 'Das Grundeigentum', dass die Löhne ähnlich stark wie - oder gar stärker als - die Mieten steigen. Hier im Reichekiez kennen wir keine Mieter_innen, die alle 3 Jahre garantiert 20% Lohnerhöhungen erhalten, schon gar nicht ohne irgendwelche Zusatzleistungen. Bei den Mieten sind diese Erhöhungen aber selbstverständlich, ohne irgendwelche Verbesserungen an unseren Wohnungen.

Für viele Menschen, die neu nach Berlin kommen, sieht die Lage noch viel schlimmer aus. Ohne gute Kontakte und Unterstützung müssen sie nehmen, was sie kriegen: Billiglohn-Jobs oder Löhne weit unter denen der Kollegen_innen, die schon länger in Berlin arbeiten, egal ob in der Gastronomie, dem Logistikbereich oder Gesundheits- und Pflegebereich. Und dann muss die erstbeste Bude zu horrenden Mieten genommen werden um überhaupt erstmal in der Stadt bleiben zu können .

Aber selbst das reicht für einige Chefs nicht um ausreichend Profit zu machen. Immer wieder hören wir gerade von den neuen Nachbar_innen, dass sie z.B. im Gastronomie und Baubereich zwar schwer schuften mussten, aber keinen oder nur einen Teil des Lohn erhielten.

Sie wissen, dass sie alleine dagegen keine Chancen haben. So schliessen sich zusammen um sich gemeinsam zu wehren. Viele junge griechische Malocher_innen organisieren sich in der 'FAU'. Italienische junge Arbeiter_innen haben sich unter dem Namen 'Berlin Migrant Strikers' zusammengeschlossen. Und junge Spanier_innen treffen sich im Rahmen der 'GAS', Gruppe gewerkschaftlicher Aktivitäten.

Auch die rumänischen und bulgarischen Bauarbeiter, die die 'Hall of Berlin' gebaut haben, wurden um ihren Lohn betrogen. Als sie sich zusammenschlossen um sich gegen den Beschiss zu wehren, fragten sie bei Verdi um Unterstützung. Aber wie bei den Flüchtlingen fällt Verdi zu selbstorganisierten Protesten, die nicht ihrem klassischen Klientel entsprechen, rein gar nix ein.

Die betrogenen Bauarbeiter organisieren sich aber weiterhin selbst und erhalten mittlerweile auch Unterstützung, aktuell vor allem von der FAU, aber auch von den anderen obengenannten Gruppen.

Für Samstag rufen sie zu einer Demonstration auf um für ihre seit nun 6 Monaten ausstehenden Zahlungen zu kämpfen

demo fuer die bauarbeiter der hall-of-shame 20150425
Kommt alle am Samstag, den 25. April 2015, um 12 Uhr zum Leipziger Platz 12!

Denn wir wissen es aus unserer eigenen tagtäglichen Erfahrung:
Mieten und Einkommen sind nicht isoliert zu sehen!
http://cafereiche.blogger.de/stories/2375573/
http://cafereiche.blogger.de/stories/2398607/

Mittags gemeinsam mit den kämpfenden Bauarbeitern!
https://berlin.fau.org/kaempfe/mall-of-shame
Abends gemeinsam zur Soliparty für die kämpfenden Mieter_innen!
http://cafereiche.blogger.de/stories/2495966/

 
 
Am 27.03.2014 wurde Familie A. aus der Reichenberger Str. 73 durch eine
Zwangsräumung auf die Straße gesetzt. Solidarische Nachbar_innen organisierten
Protest und es kam zu einer spontanen Sitzblockade. Trotzdem wurde die Räumung
durchgezogen. Im Nachhinein kam es zu einer enormen Repressionswelle.

Über 20 Strafverfahren wurden eingeleitet, am 14.04. gab es den ersten
Gerichtsprozess. Es wurden alle 4 dort verhandelten Verfahren eingestellt.
Trotzdem enstanden Anwalts- und andere Kosten.
Deshalb brauchen wir Eure Solidarität.

Kommt zur Soli-Party für die Betroffenen der Zwangsräumung in der Reiche 73!

soli-party in der regenbogenfabrik

Sa. 25.04 ab 21 Uhr in der Regenbogenfabrik Lausitzerstr. 22

 
 
Über Café Reiche
Café Reiche ist ein loser Zusammenhang von Bewohner_innen aus dem Kiez rund um die Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg. Seit Oktober 2010 wird sich regelmäßig getroffen, ausgetauscht und gemeinsam an Projekten gearbeitet.

Kontakt
Zu kontaktieren ist Café Reiche unter cafereiche[at]riseup.net.

Treffen
Wir treffen uns jeden 1. Sonntag des Monats um 16 Uhr in der Kantine der Regenbogen-Fabrik in der Lausitzer Straße 22 im Hinterhof.

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