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Oktober
Gentrifizierung, die Verdrängung ärmerer Nachbar_innen gegen wohlhabendere um die Gewinne der Haus- und Wohnungsbesitzer_innen zu erhöhen, ist schon lange kein Prozeß mehr, der sich nur auf die Innennbezirke bezieht.
Seit langem kennen wir die Berichte aus den Stadttteilen außerhalb des S-Bahnrings:
Ältere Nachbar_innen aus Zehlendorf berichteten bereits vor 3 Jahren von der Verdrängung von Hartz_4-Empfänger_innen in ihrem Stadtteil. Nach den Hartz_4-Empfänger_innen traf es Nachbar_innen mit geringen Renten.
In Pankow haben vor 2 Jahren ältere Menschen ihr Nachbarschaftshaus besetzt um ihren Ort der Kommunikation und des Zusammenkommen gegen die Profitinteressen zu verteidigen. Die Hoffnung vor allem mithilfe der Partei 'Die Linke' ihr soziales Zentrum zu bewahren wurde enttäuscht. Die rebellischen Rentner_innen von Pankow richten sich auf die nächsten Kampfrunde ein.
Letzte Jahr lernten wir die kämpferische Nachbar_innen aus Spandau kennen.
Sie mobilisierten in ihrem Kiez gegen die Zwangsräumung von Tom und einer Familie. Die Zwangsräumungen konnten nur mithilfe der Polizei durchgesetzt werden.
Gentrifizierung ist ein schleichender ungleichzeitiger Prozeß.
So "verschwinden" nicht nur nach und nach unfreiwillig unsere Nachbar_innen, auch die Infrastruktur wandelt sich. Die Hausbesitzer_innen wollen auch mehr Gewinn aus ihren Gewerberäumen pressen. So wird aus der Kneipe für die Nachbar_innen die Pizzeria für Touristen und andere, die es sich noch leisten können.
Oder aus dem Einkaufladen an der Ecke wird ne Galerie, wie jetzt in der Reiche Ecke Forsterstr..
Die wenigsten, die auf die Einkaufsgelegenheit um die Ecke angewiesen waren, werden wohl einen Nutzen aus der neuen Galerie ziehen können. Im Gegenteil, für einige Nachbar_innen kommen nun zur steigenden Miete auch noch Fahrkosten zum Einkauf dazu.
Und so verändern sich die Lebensbedingungen - schleichend - zum schlechten.

Die Nachbar_innen in Spandau wollen dem nicht stillschweigend zuschauen.
Dort will der Lebensmittelkonzern Edeka einen langjährigen Blumenladen vertreiben.
Die Nachbar_innen meinen, dass Ali Baba's Blumenladen zu ihrem Kiez passt und
bleiben soll.
Deshalb rufen sie für Samstag, den 11.10. um 12 Uhr zu einer Kundgebung in Spandau auf.

Kundgebung am 11.10. // 12:00 Uhr // Falkenseer Chaussee Ecke Westerwaldstr.

 
 
Berlin Aspire Real Estate hat an die 20 Häuser in Berlin gekauft und betreibt überall das gleiche Spiel: Umwandlung in Eigentumswohnungen, Entmietung, Modernisierung, Vermietung als Ferienwohnungen. Bei uns im Kiez wehren sich die Mieter_innen der Reiche 114 gegen diese Übergriffe. Die Hermannstr. 232 in Neukölln gehört auch Berlin Aspire. Zur Unterstützung der Mieter_innen und der Stadtteil-Ini dort vor Ort, der Stadtteilgruppe 44_rund um die Hermannstraße, hier ein Veranstaltungstipp:

Videokundgebung gegen Verdrängung
Wo: Biebricher Str. 1a-3
Wann: Dienstag, 14.10.2014 ab 19:30 Uhr
Was: Mietrebellen



 
 
Über Café Reiche
Café Reiche ist ein loser Zusammenhang von Bewohner_innen aus dem Kiez rund um die Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg. Seit Oktober 2010 wird sich regelmäßig getroffen, ausgetauscht und gemeinsam an Projekten gearbeitet.

Kontakt
Zu kontaktieren ist Café Reiche unter cafereiche[at]riseup.net.

Treffen
Wir treffen uns jeden 1. Sonntag des Monats um 16 Uhr in der Kantine der Regenbogen-Fabrik in der Lausitzer Straße 22 im Hinterhof.

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